Siegfried Meyer im Interview

Siegfried Meyer

Mutig und überzeugt!

  • Ausbildung zum Landwirt in Niederbayern und Baden-Württemberg. Übernahme des elterlichen Hofes 1988 und Umstellung auf die biodynamische Wirtschaftsweise 
  • Bewirtschaftung von 52 ha, davon ca. 37 ha Ackerland, 15 ha Grünland, 37 Milchkühe, Nachzucht, Holunderanbau, maximale Freifläche für die Tiere, Stallbau aus regionalen Hölzern aus dem eigenen Waldbestand.  
  • Kennt die Milchkühe mit Namen, ist begeistert vom Anbau von Kleegras.  
  • Verfechter von Weidehaltung, ist "mit Herzblut" engagiert als Bio-dynamischer Vorstand in der Molkerei Schrozberg, ergreift vielfältige Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität 
  • Gibt sein Wissen an Neu-Umsteller weiter und arbeitet regelmäßig mit den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf und der Waldorf-Schule in Nürnberg zusammen. 

Siegfried Meyer auf der Biofach 2024

Siegfried Meyer auf der Biofach 2024 mit Kuhhorn

Siegfried Meyer auf dem Messestand der Schrozberger Milchbauern, Biofach 2024

Bild
Demeter Bayern e.V.

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist für mich die nachhaltigste und zukunftsfähigste Methode, um hochwertige Lebensmittel, Klimaschutz, Tierschutz und Bodenschutz jetzt und in Zukunft umzusetzen und gleichzeitig noch den Menschen lebenslang zu fordern und zu fördern sowie aufzufordern, dieses Werk in die Welt zu bringen und weiterzuentwickeln."

Siegfried Meyer | Demeterhof Meyer

Wie kamen Sie zur Biodynamik? Was waren Ihre Impulse den Betrieb ökologisch zu bewirtschaften und auf biodynamische Wirtschaftsweise umzustellen?

Ich komme aus der Friedens- und Umweltbewegung. Damals sagte ich mir: Wofür ich demonstriere, das muss und will ich auch selbst im Leben praktizieren. Nach dem Abitur entschloss ich mich, zunächst in einer Gärtnerei zu arbeiten. Es handelte sich um eine bio-dynamische Gärtnerei mit Viehhaltung. Ich könnte also sagen, die biologisch-dynamisch Wirtschaftsweise hat mich gefunden. Wir waren damals noch wenige Menschen und galten in der Gesellschaft als ‚verrückt‘. Für mich ist es nach wie vor spannend, wenn Landwirtschaft so einen geistigen Überbau hat wie die bio-dynamische Landwirtschaft. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten und so viel Potential. 

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist für mich die nachhaltigste und zukunftsfähigste Methode, um hochwertige Lebensmittel, Klimaschutz, Tierschutz und Bodenschutz jetzt und in Zukunft umzusetzen und gleichzeitig noch den Menschen lebenslang zu fordern und zu fördern sowie aufzufordern, dieses Werk in die Welt zu bringen und weiterzuentwickeln.

Wie empfanden Sie damals den Schritt in die biodynamische Zukunft? Wie waren die Anfangszeiten als biodynamischer Landwirt?

Die Umstellung des Hofes war eine echte Umstellung. Ich bin nach der Lehre in den elterlichen Betrieb eingestiegen und habe von konventioneller Landwirtschaft auf Demeter und von Mastviehhaltung auf Milch umgestellt – also eigentlich aus damaliger Sicht Harakiri. Ich habe damals ganz intensiv gehofft, dass ich einmal Geld verdienen würde. Die Herausforderung in jener Zeit war, Menschen zu finden, die meine Produkte kaufen wollten. Gleichzeitig gingen unsere Konsumenten mit uns durch Dick und Dünn. Der Impuls war sehr stark damals, das Geld war nicht so wichtig. Die Impulse kamen aus den Idealen und nicht aus dem Wirtschaftlichen. 

Es gab damals eine Handvoll Verbraucher, die Demeter so toll fanden, dass sie aus den Städten im Umkreis auf meinen Hof kamen. Einmal pro Woche haben sie sich hier versorgt, mit Getreide, Gemüse, wir haben auch selbst Quark gemacht und auch geschlachtet. Es war niemand aus meinem Dorf dabei.

Unter Berufskollegen galt ich als der totale Spinner. Den Kühen die Hörner zu lassen, den guten Acker als Weide zu nutzen, das ging gar nicht. Das Spritzen der bio-dynamischen Präparate, frühmorgens und spätabends, machte mich dann vollends zum Superstar im Ranking. Es gab damals noch viele Bauern hier. Ich bin heute noch ein bisschen enttäuscht. Ich hatte sie alle eingeladen, und es kamen nur zehn von ihnen. Meine Umstellung wirkte scheinbar wie ein persönlicher Angriff auf die meisten Kollegen, und sie gaben mir 3-5 Jahre bis ich aufgeben würde. Ich glaube, das ging uns Bio-Dynamischen allen so, jeder war für sich eine kleine Insel, es gab ja kein Internet. Tatsächlich bin ich stolz darauf, die ersten fünf Jahre überlebt zu haben. Meine Milch wurde damals jahrelang konventionell vermarktet.

Gibt es auf Ihrem Hof Besonderheiten, was die Anbaumethoden oder Tierhaltung anbelangt? Wo liegt Ihr besonderer Fokus? 

Im Alltag vollzieht sich Entwicklung ja langsam, sodass ich mir meiner Besonderheiten manchmal nicht gleich bewusst bin. Meine Kühe signalisieren mir ständig, was passt und was nicht passt. Ich bin froh, dass ich eine Familienzucht auf dem Hof etablieren konnte und inzwischen eine an den Standort angepasste Herde gezüchtet habe. Leider sind sie auch ziemlich frech geworden.

Ein eher aktueller Meilenstein war die Umstellung zur kuhgebundenen Kälberaufzucht. Eigentlich haben meine Kühe sich selbst umgestellt. Sie haben sich nach der Trennung von ihrem jeweiligen Kalb rückwärts so dicht an die Absperrung gestellt, dass ihr Kalb trotzdem an ihrem Euter trinken konnte. Inzwischen bin ich so weit, dass die kuhgebundene Haltung bei mir gut funktioniert. Das muss und wird nicht für alle Betriebe gelten. Das sind Entwicklungsprozesse, es ist nichts, was sich verordnen ließe, und es passt sicher nicht zu allen Höfen. Wir alle tragen so viel Wesentliches bei. Wir brauchen die Freiheit und das Vertrauen, das jeweils Eigene und Passende mit Herzblut tun zu können.

Seit ein paar Jahren arbeite ich pfluglos. Ich kann mir das Pflügen aufgrund der Wasserknappheit nicht mehr leisten. Mein Acker muss auch das ganze Jahr begrünt sein, damit kein Wasser verdunsten und kein Boden wegschwemmen kann. So kann ich Bodenaufbau betreiben.

Das nächste Projekt wird wahrscheinlich Agroforst heißen. Dann können die Rinder auf der Weide Laubheu fressen, wenn kein Gras mehr wächst. Wir müssen uns neu aufstellen, damit wir mit dem Klimawandel zurechtkommen. Wir Bauern tragen ja das gesamte Risiko, Trockenheit, Starkregen, immer zum falschen Zeitpunkt. Weizen kann ich gar nicht mehr anbauen. Mais ist nicht mehr sicher in unserer Gegend. Die Herausforderungen sind groß.

Mich interessiert insgesamt alles, die Vielseitigkeit, im Denken und im Handeln. Die Kühe sind das Wichtigste, weil sie die Basis sind, damit das ganze System überhaupt funktionieren kann. Sie fressen das Kleegras, das ich für die Bodenfruchtbarkeit anbaue. Mit ihrem Mist dünge ich den Acker, auf dem ich Pflanzen anbaue und Lebensmittel erwirtschafte. Das Ganzheitliche, das Systemische, die Beziehungen, die Weiterentwicklung. Wichtig ist mir, lebenslang beweglich zu bleiben. Es ist eine Dynamik: Was macht Sinn, was melden mir meine Kühe, mein Boden, meine Pflanzen zurück? Was will die Welt draußen? Was kann und will ich leisten?

Wann immer möglich habe ich Seminare und Tagungen besucht, für einen Vortrag von Manfred Klett bin ich überallhin gefahren. Das Zusammentreffen mit Kollegen war mir wichtig. Wir waren so Wenige. Der Austausch ist mir immer noch wichtig. Das Bio-Dynamische hat sich weiterentwickelt (allein die Präparate-Spritze!), die Höfe haben sich entwickelt, wir Bauern haben uns entwickelt mit unseren Erfahrungen. Es ist wichtig, dass wir weiter individuell unterwegs sind auf unseren Standorten und dass wir in Beziehung bleiben und uns austauschen.

Gibt es Anekdoten aus der Anfangszeit der Umstellung auf Demeter? 

Als ich mit Milchkühen wieder anfangen wollte, hat mir der Bauernverband deutlich abgeraten. Es wurde gesagt, es gebe ohnehin zu viel Milch (die Milchseen und die Butterberge) und ich würde schon gar kein Milchkontingent bekommen, um überhaupt melken zu dürfen. Damals war die Milchproduktion ja kontingentiert. Das Landwirtschaftsamt reagierte in einer Art und Weise, was mir überhaupt einfallen würde, mit so einem Anliegen zu kommen. Da habe ich die Arroganz der Institutionen erlebt. Nur die zuständige Frau vom Hauptzollamt war wohl damals schon eine Anhängerin des Ökolandbaus. Sie war die Einzige, die sagte, an meiner Stelle würde sie anfangen. Die Antragsstellung war irre aufwändig. Ich konnte ja nichts googeln, keine emails vom Amt bekommen. Tatsächlich habe ich ein dreiviertel Jahr lang Milch produziert und das Geld auf einem Treuhandkonto geparkt, auf das das Hauptzollamt den Zugriff hatte. Ich habe so lange nichts verdient, bis ich die Genehmigung zum Melken bekam. Das war ein bisschen crazy.

Dann habe ich noch jedweder Beratung zum Trotz einen offenen Stall gebaut. Mein Tierarzt hat mir damals prophezeit, dass er an mir noch viel Geld verdienen würde. Keinen Pfennig hat er an mir verdient. Damals war es unvorstellbar, die Tiere im Winter dem Klima auszusetzen. Ich bin damals 1996 ein hohes Risiko eingegangen und habe einen Außenstall gebaut, der immer noch über alle Richtlinien hinausgeht. Der Stall ist eigentlich nur für den Bauern nicht artgerecht, weil zu kalt. Mein letzter Tierarzt sagte, er würde als Kuh nur bei mir am Hof leben wollen – ein schönes Kompliment.

Ich habe damals dann Umstellungsveranstaltungen mit dem Bund Naturschutz zusammen abgehalten und von meinen Erfahrungen berichtet. Es gab naturgemäß viele Widerstände, da auch die Wissenschaft scheinbar belegen konnte, dass Ökolandbau langfristig nicht möglich sein würde. Einer dieser Experten war dann auch noch der Chef meines Meisterprüfungsausschusses. Inzwischen hat sich die wissenschaftliche Haltung ja völlig geändert. In Folge einer Veranstaltung damals hat dann ein Bauer in meiner Umgebung umgestellt. Und aufgrund dessen konnte dann meine Milch als Demeter-Milch abgeholt werden; das habe ich damals natürlich nicht geahnt. Der Molkereidirektor selbst stand eines Mittags auf meinem Hof, mehr um sich die Milchkammer als den Kuhstall anzusehen. Es war alles zu seiner Zufriedenheit, und ich habe nach sieben Jahren bio-dynamischer Landwirtschaft die Molkerei gewechselt und meine Milch als Demeter-Milch abgeliefert.

Sehen Sie die Lehre und Impulse von Rudolf Steiner aus heutiger Sicht in Ihrem täglichen Tun bestätigt? Können Sie uns persönliche Erfahrungen nennen? 

Biologisch-Dynamische Landwirtschaft ist ein Geben und Nehmen. Ich stelle den Kühen alles zur Verfügung, was sie brauchen, damit es ihnen gut geht. Ich bekomme so viel, dass ich davon leben kann. Demeter gibt uns die Möglichkeit, nachhaltig und enkeltauglich zu wirtschaften und davon leben zu können, ohne dass wir zu viel von Boden und Tieren verlangen.

Biologisch-Dynamische Landwirtschaft ist ein Segen für unsere Nutztiere, ein Segen für die Billiarden an Bodenlebewesen, ein Segen für die Erde und ein Segen für uns Menschen, für die Kundinnen aufgrund der guten Lebensmittel, für Bauern und Bäuerinnen, weil wir davon leben können. Biologisch-dynamisch bewirtschaftete Böden speichern mehr CO2 als anders bewirtschaftete Böden; so wirken sie der Klima-Erwärmung entgegen. Wir sind mit unserer weitgehend geschlossenen Kreislaufwirtschaft Teil der Lösung. Kühe sind auch keine Nahrungskonkurrentinnen, wenn sie flächenbezogen gehalten werden und das Kleegras aus der Fruchtfolge fressen und auf Wiesen und Weiden Gras in wertvolle Lebensmittel verwandeln.

Die Präparate bringen uns echt weiter, ganz deutlich sehe ich das beim Rottemist. Alle, die vorbeikommen, fragen mich, warum der Mist nicht stinkt, sowohl Kollegen als auch Verbraucher. Es ist natürlich immer das Gesamtsystem, auch die Fütterung, aber eben auch die bio-dynamischen Kompostpräparate, die dafür sorgen, dass es eine gute Mistqualität gibt.

Die Spritzpräparate bringe ich sehr gerne aus. Beim Hornmist habe ich den Eindruck, einen Impuls auf die Flächen zu bringen, es wächst los. Ich spritze dabei auch gern über die Grenzen hinaus. Das ist schon, glaube ich, eine starke Kraft, die man in die Welt bringt, im Positiven.

Hornkiesel spritze ich mit einem ganz anderen Gefühl. Da ist eine Leichtigkeit, die mitfährt, dass ich das, was noch zu kämpfen hat, weiterbringe und dass das, was zu fett dasteht, langsam zur Vernunft kommt und sich dahin weiterentwickelt, wo es hinsoll. 

Die Präparatearbeit macht mir Freude, weil inzwischen alles so ist, wie es sein soll: das Rührfass aus Kupfer, die Präparate spritze ich aus Edelstahl. Rühren tue ich von Hand. Ich habe andere Möglichkeiten mit diesen Materialen, ich kann auch einmal etwas stehen lassen und später noch einmal spritzen, rhythmisch, ich bin flexibler.

Der Hofkreislauf im Denken ist etwas, was nur im Biodynamischen so stark lebt und was vollkommen richtig und stimmig ist. Dabei sind noch viele Themen nicht ganz gelebt. Ich empfinde das Saatgut als weniger eingreifend in meinen Betriebskreislauf als das Sperma. Hofeigene Familienzucht wurde einmal als Inzucht und als unmöglich verstanden. Wir beweisen inzwischen das Gegenteil. So entwickelt sich das Bio-Dynamische stets weiter.

Die Zukunft von Demeter und 100 Jahre biodynamisch.
Welche Gestaltungsimpulse möchten Sie dem Verband für die nächsten Jahre mitgeben? 

Bei mir steht irgendwann die Hofübergabe an, familiär oder außerfamiliär. Mein Wunsch ist es, dass es in einer guten Form weitergeht, wie auch immer. Landwirtschaft ist so brutal, anders kann ich es nicht sagen, von der Arbeitsbelastung her, von der Gesamtsituation her, dass wer immer das machen möchte, das so tun kann, wie er oder sie das für richtig hält. Der Druck wird von allen Seiten immer höher, ich bin froh, wenn sich junge Leute für die Landwirtschaft entscheiden. Wir Milchbauern mit unserer 70-Stunden-Woche, wir sind ja das ganze Jahr am Melken.

Vom Verband wünsche ich mir, dass er sich wieder auf seine Bauern besinnt und wieder gewahr wird, wo er herkommt. Dass er uns Bauern beisteht in diesen Herausforderungen und bei den vielen Hofübergaben, die in den nächsten zehn Jahren anstehen. Um die Vermarktung braucht sich der Verband aus meiner Sicht nicht zu kümmern, das können die Verarbeitungsbetriebe selbst. Sie kennen ihren Markt.

Für die biologisch-dynamische Landwirtschaft gilt: sie hängt letztlich am Konsumenten. Die Kunst ist, so viel Demeter-Produkte herzustellen und zu verarbeiten, wie die Kunden kaufen. Wenn mehr gewollt wird, können wir mehr Bauern umstellen. Hier hat der Konsument mit jedem Griff zum Demeter-Produkt die Entwicklung und die Zukunft der biologisch-dynamischen Landwirtschaft in der Hand. Dass wir mehr werden, das wird am Regal entschieden. Dass wir mehr werden, das wünsche ich mir.

Und allen Weggefährten und jungen Menschen wünsche ich einen langen Atem für diesen langen und harten Weg. Ich rate, den Stallbau von der Kuh aus zu denken. Ich wünsche den jungen Menschen, dass sie ihren eigenen Idealen folgen und auf die Impulse hören können, die von den Tieren, vom Boden und aus dem eigenen Inneren kommen. Ich rate, sich nicht vom Geld allein leiten zu lassen. Das kann kurzfristig erfolgreich sein, langfristig rate ich, dem Qualitätsgedanken zu folgen. Immer weiterbilden und über den Tellerrand hinausschauen, das hat sich bewährt. Ob biologisch-dynamische Bewirtschaftung oder nicht: Das Risiko und die Verantwortung tragen alle selbst und für sich – nur dass es sich alle einmal wirklich überlegen, das wünsche ich mir. Und noch einmal: Landwirtschaft ist so hart und so brutal, und Milchvieh ist die Königsdisziplin der Selbstausbeutung: Bitte tut nur das, wofür ihr brennt und wofür Euer Herz schlägt.

Der Verband sollte sich politisch engagieren und dafür sorgen, dass wir wieder die Erleichterungen haben, die wir früher immer hatten. 2023 fiel in der EU z.B. der Ökolandbau als Prozessqualität heraus. Deshalb müssen wir jetzt auch stilllegen, das ist sinnlos und dramatisch. Alles Beschlüsse, die im Hintergrund ablaufen – hier sollte der Verband sich rechtzeitig engagieren.

Auch in der Forschung gibt es wichtige Fragen: Ist der Melkroboter kuhgemäß? Die Automatisierung muss ja sein, aber für die bei uns so wesentliche Mensch-Tier-Beziehung ist der Melkroboter ungeeignet. Wie wichtig ist das bei Demeter?

Wünsche für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass die Impulse zu einem anderen Wirtschaften einmal wirksam werden, dass die Preise – irgendwann – von ‚unten‘ her gerechnet werden, also von uns Bauern und Bäuerinnen aus. Was wir brauchen, soll Grundlage sein; darauf aufbauend, was die verarbeitenden Unternehmen brauchen, was der Handel braucht. Hier wären wir dann bei Stückkosten anstatt einem prozentualen Aufschlag. Und dann sagen die Verbraucher und Verbraucherinnen, was sie zu zahlen bereit sind. Dieser Prozess soll bewusst sein. Nur so kommen wir zu einer Lösung der Krise in der Landwirtschaft. Ich möchte nicht von Subventionen leben, sondern von einem fairen und kostendeckenden nachhaltigen Preis und davon, dass die Allgemeinheit und der Staat die Leistungen finanzieren, die ich darüber hinaus für das Gemeinwohl erbringe.

Liebe Kunden: Kauft unsere Demeter Produkte und unterstützt damit eine nachhaltige biodynamische Landwirtschaft mit höchsten Premium- und Gemeinwohlfaktoren!

Und wir Bauern, wir müssen auch wieder stärker unseren Impuls denken, was wir damit anfangen können und was er mit uns macht. Wir leben in einer Zeit, in der es viele Krisen gibt, und ich glaube nicht, dass uns das Geld glücklich macht. Wir brauchen Spaß an der Arbeit und wir sind Praxisforscher. 

 

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