70 Jahre Mitgliedschaft

Hubert Birkmeir

Der Hof von Hubert Birkmeir feiert im Demeter Jubiläumsjahr 70 Jahre Mitgliedschaft bei Demeter Bayern. Wir gratulieren ganz herzlich zum Jubiläum!

Wir haben mit ihm gesprochen, wie es damals dazu kam, welche Beweggründe sein Vater für die Demeter-Mitgliedschaft hatte und mit welchen Impulsen er seinen biodynamischen Betrieb weitergestaltet. 

Familie Birkmeir

Familie Birkmeir vor ihrem Wohnhaus

Hoffamilie Birkmeir im Jahr 2003

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Hubert Birkmeir

Ich bin Landwirt geworden, weil es für mich unvorstellbar war, nur im Büro oder als Handwerker zu arbeiten. Mir ist besonders wichtig, durch die Landwirtschaft als Berufung Natur und Mensch zusammenzubringen, damit die Landwirtschaft wieder ökologischer, die Natur wieder vielfältiger und die Menschen wieder zufriedener werden. Die biodynamische Wirtschaftsweise der Zukunft hat dann eine gute Perspektive, wenn sie  sich an ihre bisherigen Grundwerte hält: eine wesenhafte Lebenslandwirtschaft zu  werden, die mit möglichst wenig Input von außen krisensicher wird, die die Naturzusammenhänge und Biodiversität fördert und assoziativ den Menschen eine Teilhabe ermöglicht.“ 

Hubert Birkmeir | Hof Birkmeir, Demeter seit 1954

Was hat Dir Dein Vater erzählt, was ihn dazu brachte, auf die biodynamische Wirtschaftsweise im Jahr 1954 umzustellen?

Durch die Umstellung des benachbarten Gut Schorn 1952 fanden öffentliche Vorträge von Demeter-Pionieren u.a. Karl Schwarz und Erhard Bartsch und vor allem vom Gärtner Willmann statt, die meinen Vater einfach begeisterten. Die moderne Landwirtschaft, die zu dieser Zeit groß  wurde, hat ihn eher abgeschreckt. 

Wieso hat Dich das auch so ergriffen?

Bei mir gabs nicht diesen einen Impuls. Zunächst wurde ich Landwirt mit herkömmlicher Ausbildung, hab mich dann eher als Biobauer gefühlt und mich mit den Bioland-Kollegen in der Region getroffen und erst mit 28 die Anthroposophie entdeckt. Da entstand mein Motiv, weil meine verschiedenen Interessen: Landwirtschaft, Natur und Umweltschutz, Religion, Politik, Astronomie, Geologie und Menschenkunde plötzlich alle zusammenfanden und eine Einheit wurden. In der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise ergibt sich die Möglichkeit, vom Geschöpf zum Schöpfer zu werden.

Was sind Deine persönlichen Gestaltungsimpulse auf Deinem Hof?  

Unseren kleinen Gemischtbetrieb mit seiner Vielfalt auf Hof und Feld und seiner Vermarktung nicht zu verändern oder zu spezialisieren. Gerade die modernen Herausforderungen wie Bio-Krise, Wetterextreme durch den Klimawandel, Teuerung der fossilen Energie oder die Unzufriedenheit unter den Landwirten zeigen, wie resilient und nachhaltig ein möglichst geschlossener Betriebskreislauf und ein gewachsener Hoforganismus wirken.

Was gibt es für Besonderheiten bei Euch?

Wir setzen uns mit Interesse und Engagement für den Natur -und Artenschutz ehrenamtlich und auf unserm Hof ein und zeigen das auch gern.
Wir kooperieren mit der Waldorfschule Augsburg, der Blumenthal-Genossenschaft und dem Ackermannbogenverein in München und geben ihnen Lebensmittel, Informationen und Teilhabe an der Landwirtschaft.

Auf dem Hof erleben Kindergruppen, Kindergarten- und Schulkinder Kühe und Kälber und lernen Gemüse, Kartoffeln und die Vielfalt von Insekten und Vögeln kennen. 

Durch Führungen und Schulung zur Erwachsenen-Bildung und unserm Ab-Hof-Verkauf bekommen wir eine Wertschöpfung und Wertschätzung.

Welche Perspektiven siehst Du für die biodynamische Wirtschaftsweise der Zukunft?

Die biodynamische Wirtschaftsweise der Zukunft hat dann eine gute Perspektive, wenn sie sich an ihren bisherigen Grundwerten hält:  eine Wesenhafte Lebenslandwirtschaft zu werden, die mit möglichst wenig Input von außen krisensicher wird, die die Naturzusammenhänge und Biodiversität fördert und assoziativ den Menschen eine Teilhabe ermöglicht.

Was ist Dir besonders wichtig?

Durch die Landwirtschaft als Berufung Natur und Mensch zusammenzubringen, damit die Landwirtschaft wieder ökologischer, die Natur wieder vielfältiger und die Menschen wieder zufriedener werden.

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Pioniere